- Felsen, hohe Temperaturen und lange Prüfungen als Herausforderung
- Sébastien Ogier ergänzt Trio um WM-Führenden Rovanperä und Evans
- Toyota bei den Herstellern nach vier von fünf Siegen in Front
Köln. Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team steuert dem Mittelmeer entgegen: Mit der Rally Italia Sardegna (1. bis 4. Juni 2023) wartet auf Sardinien eine der anspruchsvollsten Rallyes in dieser Saison. Beim sechsten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) will Toyota weiter auf der Erfolgswelle schwimmen.
Vier von fünf möglichen Saisonsiegen sichern dem Team in der Herstellerwertung einen souveränen Vorsprung von 32 Punkten auf den ärgsten Verfolger. Bei den Fahrern rangiert Titelverteidiger Kalle Rovanperä nach seinem Sieg in Portugal mit 17 Punkten in Front, Sébastien Ogier und Elfyn Evans liegen punktgleich auf dem dritten Platz. Ogier kehrt auf der Mittelmeerinsel in den Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid zurück, nachdem er den letzten Wettbewerb ausgelassen hatte. Takamoto Katsuta startet im Rahmen des TGR WRC Challenge Programm in einem vierten Toyota Rallyewagen.
Auf Sardinien warten einige der anspruchsvollsten Schotterpisten im WRC-Kalender. Sie sind ziemlich schnell, aber oft eng von Büschen, Bäumen und Felsen gesäumt, was wenig Spielraum für Fehler lässt. Jedes vorbeifahrende Fahrzeug fegt die sandige Oberfläche weg und legt so den felsigen und abrasiven Untergrund frei. In Kombination mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius sind Autos und Reifen einer extremen Belastungsprobe ausgesetzt.
In diesem Jahr wird der Service-Park von Alghero nach Olbia an der Nordostküste verlegt. Dort startet die Rallye am Donnerstagabend auf gemischtem Belag. Am Freitag steht die berühmte „Monte Lerno“-Prüfung auf dem Programm, deren Länge sich mit 49,9 Kilometern mehr als verdoppelt hat. Davor werden zwei kürzere Prüfungen – Tantariles (zuletzt 2004 gefahren) und Terranova – absolviert. Nach dem Mittagsstopp werden alle drei Prüfungen nochmals wiederholt. Den Samstag kennzeichnet eine ähnliche Wettbewerbsdistanz verteilt auf vier Prüfungen, die jeweils zweimal gefahren werden. Der abschließende Sonntag ist identisch mit den Routen von 2021 und führt über zwei sich wiederholende Prüfungen an der Nordspitze der Insel entlang.
„Wir sind gespannt, wie wir in Sardinien abschneiden. Letztes Jahr war die Veranstaltung schwierig, aber seitdem haben wir viele Verbesserungen am GR Yaris Rally1 Hybrid vorgenommen, die auf den Schotterpisten Mexikos und Portugals gut funktioniert haben“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Normalerweise ist es auf Sardinien heißer als in Portugal und in diesem Jahr wird die Prüfung am Monte Lerno fast 50 Kilometer und damit so lang sein wie seit 2014 nicht mehr – insbesondere beim zweiten Durchgang spielt das Reifenmanagement eine große Rolle. Kalle muss die Prüfung als Erster auf der Straße eröffnen, was ein großer Nachteil ist. Sébastien und Elfyn haben bessere Positionen und hoffentlich die Möglichkeit, um den Sieg zu kämpfen. Es wird auch interessant sein zu sehen, wie es Takamoto nach seiner guten Leistung in Portugal ergeht.“