Enttäuschendes Heimrennen für Toyota Gazoo Racing – GR010 Hybrid mit der Startnummer 8 nach später Strafe auf Platz zehn

  • Ausfall von Kamui Kobayashi zwei Stunden vor Rennende
  • Starke Teamleistung und mutige Strategie machten zunächst Hoffnungen auf Sieg
  • Vor letztem Saisonrennen zehn Punkte Rückstand in der Herstellerwertung

Köln. Die Siegesserie auf heimischem Terrain ist beendet: Bei den Sechs Stunden von Fuji konnte sich Toyota Gazoo Racing trotz eines beherzten Einsatzes nicht belohnen. Eine starke Teamleistung, entschlossene Fahrweise und eine mutige Strategie ermöglichten es den beiden Toyota GR010 Hybrid trotz angepasster Leistungs- und Gewichtsparameter, in Fuji um den Sieg zu kämpfen, letztendlich sollte es jedoch nicht reichen.

Vor den Augen von 65.800 begeisterten Fans sah es so aus, als könnten sich Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa mit der Startnummer 8 beim vorletzten Saisonrennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) einen Podiumsplatz sichern, bis sie eine späte Strafe auf Platz zehn zurückwarf.

Der Toyota GR010 Hybrid mit der Startnummer 7 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries lag zwei Stunden vor Rennende in aussichtsreicher Position, fiel dann jedoch wegen eines Unfallschadens aus.

Von Beginn an befand sich das Team in der Defensive. Nach einer Safety-Car-Phase in der zweiten Runde fiel Buemi vom zweiten auf den vierten Platz zurück, während Conway vom vierten Startplatz aus ebenfalls an Boden verlor und den ersten Stint nach rund einer Stunde als Fünfter beendete.

Nach weiteren Positionswechseln lag Mike Conway am Ende der zweiten Stunde noch immer auf Rang fünf, eine Position vor Sébastien Buemi. Wegen eines hohen Reifenverschleißes musste der GR010 Hybrid mit der Startnummer 7 jedoch früher als geplant an die Box, sodass beide Toyota die Plätze tauschten.

Trotz des schwierigen Starts begann sich die Tank- und Reifenstrategie des Teams auszuzahlen. Nach der Hälfte der Renndistanz überholte Nyck de Vries den BMW #15 und den Ferrari #50, bevor er den Porsche #6 an der Box überholte und die Führung übernahm. Im GR010 Hybrid #8 überholte Brendon Hartley beide Ferrari, bevor er an Ryo Hirakawa übergab.

Nach knapp vier intensiven Rennstunden übernahm Kamui Kobayashi den GR010 Hybrid #7 für die beiden letzten Stints. Beide Autos von Toyota Gazoo Racing befanden sich nun in einer guten Ausgangslage. Durch eine virtuelle Safety-Car-Phase zu Beginn der fünften Stunde wurde dieser Vorteil jedoch zunichte gemacht, da alle Konkurrenten die Möglichkeit hatten, an die Box zu fahren und bei ihren Stopps weniger Zeit zu verlieren als unter Rennbedingungen.

In einem 90-minütigen Schlussspurt hielt Hirakawa zunächst den dritten Platz, bevor er die Alpine #35 passieren lassen musste. Beim Fahrzeug mit der Startnummer 7 kam es im Kampf um Platz acht zum Kontakt mit dem Porsche #5. Dabei trug der GR010 Hybrid so starke Schäden an der Hinterradaufhängung und der Karosserie davon, dass das Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig vor Rennende repariert werden konnte und so eine Stunde vor Schluss ausschied.

Ryo Hirakawa setzte alles daran, in der letzten Rennstunde eine Podiumsplatzierung zu sichern, überholte zwei Konkurrenten und lag nach einer Strafe für die Alpine #35 auf Platz drei. 16 Minuten vor Schluss erhielt die #8 jedoch eine Durchfahrtsstrafe wegen eines Vorfalls mit dem führenden Porsche #6. Dadurch landete Hirakawa am Ende auf Platz zehn, knapp eine Minute hinter dem Sieger.

Trotz des sehr frustrierenden Ergebnisses konzentriert sich das gesamte Team schon jetzt auf die Titelverteidigung in der Herstellerwertung, wenn am 2. November in Bahrain der Kampf um die Weltmeisterschaft entschieden wird. Hier geht Toyota Gazoo Racing mit nur zehn Punkten Rückstand auf den Führenden in das achte und letzte Rennen des Jahres.

„Es war ein sehr schwieriges Rennen“, fasst Kamui Kobayashi zusammen, der neben seiner Rolle als Fahrer einmal mehr als Teamchef agierte. „Die zweite Safety-Car-Phase brachte uns in eine schwierige Situation. Danach versuchte ich ein paar Runden lang den Kampf mit dem Porsche zu gewinnen, doch uns fehlte eindeutig der Speed auf der Geraden. Daher versuchte er, uns in den ersten drei Kurven zu überholen. In der Innenseite von Kurve drei lenkten wir gleichzeitig ein und konnten eine Berührung nicht vermeiden. Nach einem weiteren Kontakt war der Schaden zu groß, um ihn noch rechtzeitig zu reparieren. Es war definitiv nicht unser Tag und es tut mir leid für unsere heimischen Fans, die uns so großartig unterstützt haben. Ich hoffe, wir können uns in Bahrain mit einer starken Leistung zurückmelden und die Saison mit einer positiven Bilanz abschließen.“

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