- Erstes Team mit maximaler Punktzahl nach dem neuen Reglement
- Hochspannung im WM-Kampf kurz vor Schluss
- Nächster WRC-Lauf in Deutschland, Österreich und Tschechien
Köln. Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team sorgt für Hochspannung in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC): Nach dem Doppelsieg in Chile spitzt sich der WM-Kampf zu. Kalle Rovanperä landete beim elften Saisonlauf vor seinem Teamkollegen Elfyn Evans.
Doppelsieg in der Gesamtwertung, die ersten drei Plätze im separaten „Super Sunday“-Ranking und die beiden schnellsten Zeiten auf der abschließenden Power Stage: Toyota Gazoo Racing ist in Südamerika zur Bestform aufgefahren und hat als erstes Team überhaupt die maximalen 55 Herstellerpunkte eingesammelt, die nach dem neuen, zu Jahresbeginn eingeführten Reglement möglich sind. Zwei Rallyes vor Schluss verkürzt Toyota damit den Rückstand in der Herstellerwertung von 35 auf 17 Punkte.
In Chile mussten sich die Starter am abschließenden Sonntag einmal mehr den anspruchsvollen Bedingungen in den Bergen der Region Biobío südlich der Gastgeberstadt Concepción stellen, wo Rovanperä tags zuvor bei dichtem Nebel die Führung von Evans übernommen hatte. Sébastien Ogier, der nach einem Schaden am Samstagmorgen als Erster auf die Strecke ging, nutzte die feuchten Bedingungen, um das Tempo zu bestimmen und gemeinsam mit Beifahrer Vincent Landais alle vier Wertungsprüfungen zu gewinnen.
Teamkollege Rovanperä startete mit einem Vorsprung von 15,1 Sekunden auf Evans in den Schlusstag und konnte diesen in den ersten beiden Vormittags-Prüfungen noch ausbauen. Auf der finalen Power Stage war er nur 0,1 Sekunden langsamer als Ogier und holte sich zusammen mit seinem Beifahrer Jonne Halttunen seinen vierten Saisonsieg. Mit seinem 15. Triumph für Toyota zieht Rovanperä mit dem zweimaligen Champion Carlos Sainz gleich, der bislang die meisten WRC-Siege für das Team holte.
Auch der dritte Toyota Fahrer konnte überzeugen: Als Zweitplatzierte landeten Elfyn Evans und Beifahrer Scott Martin bereits zum fünften Mal in dieser Saison auf dem Podium. Nachdem sie die Rallye Chile zeitweise angeführt hatten, reichte es am Super Sunday für den dritten Platz in der Sonderwertung und Rang fünf auf der Power Stage. Damit wahrt Evans genauso wie Ogier zumindest die theoretische Chance auf den Fahrertitel: 60 Punkte werden bei den letzten beiden Läufen noch vergeben.
Sami Pajari und Enni Mälkönen belegten einen starken sechsten Platz im Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid: Aufbauend auf ihrem glänzenden Debüt in Finnland, überzeugten sie auch beim zweiten Start in der Königsklasse des Rallyesports. Am Freitag rangierte das Duo auf dem vierten Platz mit 12,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Als die Bedingungen schwieriger wurden, zeigte Pajari eine reife Herangehensweise und konzentrierte sich darauf, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und das Ziel zu erreichen. Bei der Zentraleuropa-Rallye, die vom 17. bis 20. Oktober 2024 in Österreich, Deutschland und Tschechien ausgetragen wird, ist Pajari erneut auf Rally1-Niveau unterwegs. In Japan kehrt er in die WRC2 zurück, um den Meistertitel zu sichern.
„An das ganze Team: Danke, dass ihr die maximale Punktzahl von 55 in einem Wettkampf erreicht habt! Ihr seid großartig! Nach den schwierigen Ergebnissen in Finnland und Griechenland war es für alle schwer. Ich freue mich sehr, dass sich die harte Arbeit aller ausgezahlt hat“, freut sich Akio Toyoda, Vorsitzender des Toyota Gazoo Racing World Rally Teams. „Lasst uns die letzten Saisonläufe aus der Position des Verfolgers genießen! Ich freue mich sehr auf die Rallye Japan.“
„Das ist ein großartiges Ergebnis für unser Team. Ein erstmals in dieser Saison wirklich perfekter Sonntag fühlt sich gut an – vor allem nach den Rückschlägen, die wir an den letzten beiden Tagen der letzten beiden Rallyes erlebt haben“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Unsere Fahrer haben einen großartigen Job gemacht und bis zum Ende der letzten Prüfung gepusht. Dieses Ergebnis gibt dem gesamten Team Auftrieb und zusätzliche Motivation für die beiden verbleibenden Wettbewerbe. Kalle und Elfyn sind das ganze Wochenende über sehr gut gefahren, und jeder von ihnen hätte es verdient, die Rallye zu gewinnen. Seb fuhr auf jeder Prüfung sehr schnelle Zeiten – dank seiner Schnelligkeit und seines Kampfgeistes nehmen wir heute wichtige Punkte für die Herstellerwertung mit. Sami schließlich hat genau das getan, was wir uns an diesem Wochenende gewünscht haben: Er ist konstant gefahren und hat das Auto mit einer reifen Leistung nach Hause gebracht und dabei immer mehr Erfahrung gesammelt. Alles in allem war es also eine tolle Rallye für uns.“