Toyota Gazoo Racing gewinnt Rallye Kroatien – Elfyn Evans und Scott Martin erfolgreich in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)

  • Anspruchsvoller Asphalt verlangt Fahrern und Teams alles ab
  • Hochspannung in der Fahrer- und Herstellerwertung
  • Fünfter Saisonlauf findet Mitte Mai in Portugal statt

Köln. Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team hat den nächsten Sieg in der FIA Rallye Weltmeisterschaft (WRC) eingefahren: Nach gut zweijähriger Abstinenz stehen Elfyn Evans und sein Co-Pilot Scott Martin wieder ganz oben auf dem Podium und triumphieren erstmals bei der Rallye Kroatien. Gewidmet wurde der Erfolg ihrem Freund und Mitstreiter Craig Breen, der im Vorfeld der Veranstaltung tödlich verunglückte. Martin war von 2014 bis 2018 Breens Beifahrer.

Für Evans fünften Sieg mit Toyota und dem ersten seit der Rallye Finnland 2021 ist ein weitgehend fehlerfreier Wettbewerb verantwortlich. Mit häufigen Oberflächenwechseln und viel Schlamm und Schotter, der auf die Straße geschleppt wurde, erwiesen sich die Asphaltprüfungen rund um Zagreb einmal mehr als Herausforderung. Evans fand jedoch die richtige Balance zwischen Vorsicht und Geschwindigkeit. Nachdem er gemeinsam mit Martin am Samstagmorgen die Führung übernommen hatte, konnte er seinen Vorsprung unter schwierigen Bedingungen sukzessive ausbauen. Sonntagvormittag lagen die ärgsten Verfolger mehr als eine halbe Minute zurück, wodurch das Duo die letzten Prüfungen vorsichtiger angehen konnte.

Die Teamkollegen Kalle Rovanperä und Sébastien Ogier mussten auf der zweiten Wertungsprüfung am Freitag an gleicher Stelle die Räder wechseln und verloren dadurch Zeit. Danach zeigten beide jedoch eine starke Pace und kämpften miteinander um die Positionen. Rovanperä und sein Beifahrer Jonne Halttunen gewannen insgesamt sechs Prüfungen und wurden Vierte, während Ogier und sein Navigator Vincent Landais sieben Bestzeiten erzielten und Fünfte wurden. Durch den zweiten und dritten Platz bei der abschließenden Power Stage sammelten Rovanperä und Ogier zudem zusätzliche Punkte. Takamoto Katsuta komplettierte die Top 6 in einem vierten GR Yaris Rally1 Hybrid, der vom TGR WRC Challenge Programm unterstützt wird.

Ogier und Evans führen nun gemeinsam die Fahrerwertung mit einem Punkt Vorsprung auf Rovanperä an. Als Zeichen der Solidarität wurden im Vorfeld dieser Veranstaltung nur zwei Fahrer pro Team für die Punkte in der Herstellerwertung nominiert: Unter Berücksichtigung der Ergebnisse von Rovanperä und Ogier hat Toyota Gazoo Racing momentan einen Vorsprung von 29 Punkten auf die Verfolger.

„Kurz vor der Rallye Kroatien haben wir einen Fahrer verloren, der nicht nur ein starker Rivale, sondern auch ein Freund war. Ich möchte Craig Breens Familie und dem Team von Hyundai Motorsport mein tiefstes Beileid aussprechen. Alle Fahrer und Beifahrer haben an diesem Wochenende an ihn gedacht. Für diejenigen unter uns, die den Rallyesport lieben und immer versuchen, Spaß am Fahren zu haben, war sein Unfall ein großer Schock und ein tragischer Vorfall. Wir müssen über Maßnahmen nachdenken, damit sich ein solch trauriger Unfall in Zukunft nicht mehr ereignet“, erklärt Akio Toyoda, Vorsitzender des Toyota Gazoo Racing World Rally Teams. „Es war Elfyns erster Sieg seit langer Zeit. Herzlichen Glückwunsch, Elfyn! Ich glaube, er hat endlich das fehlende Puzzleteil gefunden, nach dem er gesucht hat.“

„Es war eine harte Woche für die gesamte Rallye-Gemeinschaft. Das Wichtigste hier waren eine sichere Rallye und ein guter Wettbewerb – so hätte es sich Craig gewünscht. Ich persönlich bin der Meinung, dass Elfyn und Scott ein großartiges Duo waren, um unter diesen Umständen zu gewinnen. Sie waren mit Craig befreundet, und Scott war zuvor Craigs Beifahrer. Es war nicht leicht, aber sie haben einen fantastischen Job gemacht und den Sieg verdient: Es bedeutet ihnen sehr viel, wieder zu gewinnen“, sagt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Es war auch schön, dass Kalle und Seb nach ihren Problemen am Freitag einige Punkte für das Team geholt haben.“

Die WRC wechselt mit der Rallye Portugal (11. bis 14. Mai 2023) auf Schotter: Rund um Matosinhos bei Porto im Norden des Landes warten klassische Prüfungen auf sandigen und felsigen Strecken.

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