- Ausbau der Erfolgsbilanz nach drei Siegen in Folge geplant
- Takamoto Katsuta startet erstmals neben Kalle Rovenperä und Elfyn Evans
- Vier GR Yaris Rally1 Hybrid bei herausfordernden Bedingungen unterwegs
Köln. Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team möchte seine Erfolgsbilanz auf Schnee und Eis ausbauen: Mit der Rallye Schweden (9. bis 12. Februar 2023) steht der zweite Lauf der diesjährigen FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bevor.
Schweden ist ein gutes Pflaster: Neben dem ersten Sieg von Toyota Gazoo Racing überhaupt, den der heutige Teamchef Jari-Matti Latvala 2017 gleich im zweiten Rennen nach dem Comeback einfuhr, hat das Team drei weitere Siege bei den drei letzten Ausgaben errungen. Im vergangenen Jahr triumphierte Kalle Rovenperä im neuen GR Yaris Rally1 Hybrid und legte damit den Grundstein für seinen ersten Weltmeistertitel.
Der schnelle Finne kommt in diesem Jahr als Bestplatzierter in der WM-Wertung in den Norden Europas: Bei der Rallye Monte-Carlo zum Saisonauftakt landete er auf dem zweiten Platz hinter Teamkollege Sébastien Ogier, der Schweden allerdings auslässt. Stattdessen rückt Takamoto Katsuta erstmals ins Werksteam auf, der im Rahmen des TGR WRC Challenge Programms schon mehrfach auf Schnee und Eis in Finnland gefahren ist und auch eine starke Bilanz in Schweden aufweist. Komplettiert wird das Fahrertrio von Elfyn Evans, der 2020 die skandinavische Rallye gewinnen konnte. Mit dem Italiener Lorenzo Bertelli startet erstmals ein Kundenfahrer mit einem vierten GR Yaris Rally1 Hybrid in der Königsklasse des Rallyesports.
Die Rallye Schweden war schon Teil der ersten WRC-Saison vor 50 Jahren und ist der einzige echte Winterlauf im Kalender. Nach dem Umzug im letzten Jahr bildet Umeå erneut die Heimat des Rallyetrosses. Die größte Stadt in Nordschweden liegt näher am Polarkreis als zur Hauptstadt Stockholm und kombiniert noch schnellere Straßen mit extremen Bedingungen. Spezielle Spikereifen krallen sich in die Oberfläche und sorgen für eine beeindruckende Bodenhaftung, wodurch diese Rallye trotz der Umstände eine der schnellsten des Jahres ist. Um mehr Geschwindigkeit durch die Kurven mitzunehmen, nutzen die Fahrer die angrenzenden Schneewälle am Straßenrand zum „Anlehnen“.
Die Rallye beginnt am Donnerstagabend mit einer kurzen Sprint-Prüfung in Umeå, die am Freitag nach zwei Schleifen mit je drei Prüfungen erneut gefahren wird. Brattby und Sarsjöliden im Westen wurden im vergangenen Jahr am Samstag bzw. Sonntag gefahren, während Botsmark im Norden neu ist. Die wiederholte Schleife von drei Etappen am Samstag beginnt mit zwei neuen Prüfungen: Norrby und Floda, die nördlichste und mit 28,25 Kilometern auch längste Etappe der Rallye. Eine doppelt so lange Version der Umeå-Prüfung rundet den Tag ab und bildet sonntags auch die abschließende Power Stage, die nach zwei Durchgängen in Västervik auf dem Programm steht.
„Die Rallye Monte-Carlo war ein fantastischer Start in die Saison und gibt uns Rückenwind für Schweden. Das ist eine Rallye, auf die wir uns alle freuen – und eine, die ich immer wieder gerne selbst fahren würde“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Ich und das gesamte Team haben einige sehr gute Erinnerungen an Schweden, darunter den ersten gemeinsamen Sieg 2017. Letztes Jahr fand die Rallye in Umeå zum ersten Mal bei guter Schneelage statt. Kalle kann diesmal von vorne weg gewinnen. Seine Chancen hängen aber von den Bedingungen ab und davon, ob es eine schöne Eisschicht gibt oder nicht. Wenn es viel Schnee gibt, könnte es für ihn schwieriger werden. Womöglich ist Elfyn, der solche Bedingungen auch sehr genießt, dann in der besseren Position. Ich weiß, dass auch Taka den Schnee liebt: Obwohl er zum ersten Mal nominiert ist, um für das Team zu punkten, gibt es keinen Druck. Er soll die gute Arbeit fortsetzen, die er letztes Jahr geleistet hat.“