- Buemi, Hartley und Hirakawa zum zweiten Mal in Folge Weltmeister
- Team des GR010 Hybrid #7 belegt Platz zwei in Bahrain und Gesamtklassement
- Kobayashi fährt schnellste Rennrunde in letzter Stunde des Rennens
Köln. Toyota Gazoo Racing hat zum fünften Mal in Folge die Fahrer- und Herstellerwertung in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gewonnen. Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa im GR010 Hybrid mit der Startnummer 8 sicherten sich mit dem Sieg bei den Acht Stunden von Bahrain ihren zweiten Weltmeistertitel in der Fahrerwertung in Folge.
Ihre Teamkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López im GR010 Hybrid #7 kämpften sich nach einem Zwischenfall in der ersten Kurve zurück und sorgten mit einem Doppelsieg für den perfekten Abschluss einer Saison, die mit einer starken Konkurrenz in der Hypercar-Klasse hart umkämpft war.
Sébastien Buemi führte das Feld von der Pole-Position aus ins Rennen, während Mike Conway im Auto mit der #7 nach einer Kollision mit einem Cadillac ans Ende des Feldes zurückfiel. Anschließend startete er eine furiose Aufholjagd und schaffte es mit einer Reihe von entscheidenden Überholmanövern, die Peugeots und Porsches innerhalb der ersten 35 Minuten zu überholen und wieder unter die ersten Fünf zu kommen. Währenddessen baute Buemi mit konstantem Tempo an der Spitze seinen Vorsprung auf die beiden Ferrari aus.
Als nach einer Stunde die ersten Boxenstopps anstanden, schaffte es Conway mit zwei weiteren Überholmanövern an die Spitze. Er überholte den #50 Ferrari, bevor er sich kurz darauf am #38 Hertz Team Jota Porsche vorbei auf den dritten Platz schob. Kurz vor Beginn der dritten Rennstunde übergab Mike Conway das Auto mit der Startnummer 7 an Kamui Kobayashi, der den Ferrari mit der Startnummer 51 auf den zweiten Platz verdrängte.
Währenddessen übernahm Brendon Hartley das Steuer der #8 und führte das Rennen bei Einbruch der Dunkelheit mit einer halben Minute Vorsprung auf Kobayashi an. Zur Halbzeit des Rennens wechselten beide Teams erneut und José María López sowie Ryo Hirakawa griffen ins Renngeschehen ein. Nach weiteren Fahrerwechseln zwei Stunden vor Schluss nahmen in der letzten Stunde des Rennens erneut Kamui Kobayashi und Brendon Hartley Platz in den Cockpits. Hartley brachte den GR010 Hybrid #8 sicher auf dem ersten Platz ins Ziel, während Kobayashi mit der #7 auf Platz zwei liegend noch einmal die schnellste Rennrunde fuhr.
Nach 249 Runden sah Hartley die Zielflagge mit einem Vorsprung von 47,516 Sekunden vor seinem Teamkollegen. Damit endete die Saison 2023 nach sieben Rennen, 64 Rennstunden und sechs Siegen für Toyota Gazoo Racing, darunter auch vier Doppelsiege. Somit kann das Team seit seinem WEC-Debüt im Jahr 2012 insgesamt 45 Siege verbuchen.
„Was wir heute gesehen haben, war ein ‚Kampf unter Athleten‘ auf allerhöchstem Niveau“, sagte Teamgründer Akio Toyoda. „Vielen Dank an unsere sechs Fahrer sowie alle Mechaniker und Ingenieure für ein großartiges Rennen. Herzlichen Glückwunsch an Sebastien, Brendon und Ryo zu ihrem zweiten Fahrertitel in Folge! Vielen Dank auch an Kamui, José und Mike im Wagen mit der # 7, die einen Doppelsieg für uns geholt haben!
Unsere beiden Autos hatten heute mit Problemen zu kämpfen und es tut mir leid, dass die Fahrer das letzte Saisonrennen nicht in aller Ruhe nach Hause bringen konnten. Die Startnummer 7 hatte schon am Start einen Unfall, konnte die Lücke jedoch schnell schließen und kämpfte wieder mit um den Sieg in einem Rennen, das jedes der beiden Autos hätte gewinnen können. Wir haben ein hartes Rennen gesehen, bei dem alle Teilnehmer unter schwierigen Bedingungen hart gearbeitet haben.
Die Hauptakteure im Motorsport sind die Menschen hinter dem Lenkrad. Dies macht den Sport aus und ich glaube, dass jeder, der diese Rolle einnimmt, ein Athlet und Kämpfer ist. Die WEC hatte in diesem Jahr eine größere Anzahl von Wettbewerbern, auf einen solchen echten Konkurrenzkampf haben die Fans gewartet. Beim Saisonfinale haben die Athleten heute gezeigt, wie sie alles geben, um Top-Ergebnisse zu erreichen. Als Motorsport-Fan habe ich mich sehr gefreut, dies mitzuerleben. Ein großer Dank gilt auch den Organisatoren, dass sie ein Umfeld geschaffen haben, in dem sich die Athleten messen können.
Ich denke, Kamui hat im Vorfeld dieses letzten Rennens viel darüber nachgedacht, was er als Teamchef und was er als Fahrer tun sollte. Als Teamchef arbeitet er hart daran, das Team zu inspirieren sowie für entspannte Stimmung zu sorgen, und spricht mit Ingenieuren und Mechanikern, um Potenziale für Verbesserungen freizulegen. Herzlichen Dank für diese Arbeit. Als ich das heutige Rennen sah, hatte ich das Gefühl, dass jeder im Team zu einem Athleten geworden ist, der um den Sieg kämpft und seinen Teamkollegen Respekt und Vertrauen entgegenbringt. Wir sind inzwischen wirklich zu dem ‚familiären und professionellen Team‘ geworden, das wir uns immer gewünscht haben. Vielen Dank an Teamchef Kamui Kobayashi für deine harte Arbeit in dieser Saison.
Auf der anderen Seite möchte ich Kamui als Fahrer eines mit auf den Weg geben: Ich möchte, dass er schneller fährt als alle anderen und dass er mit aller Kraft für den Sieg kämpft. Dass er dies immer noch kann, hat er einmal mehr bewiesen. Auch bei unseren anderen Fahrern erkenne ich diesen Ehrgeiz. Kamui ist die Art von Fahrer, die ich in dieser Woche sehen wollte: seine Frustration darüber, dass er es im Qualifying nicht auf die Pole-Position geschafft hatte, seine ständigen Gespräche mit den Ingenieuren vor dem Rennen und seine harte Fahrweise, um im letzten Stint die schnellste Rennrunde zu fahren. Ich kann verstehen, dass er enttäuscht ist, weil seine #7 die Meisterschaft nicht gewinnen konnte. Aber als Fahrer hat er meiner Meinung nach einen großartigen Job gemacht.
Mit seiner Doppelrolle haben wir allen gezeigt, dass bei Toyota Gazoo Racing die Fahrer an erster Stelle stehen. Zwar haben wir mit der Diskrepanz dieser beiden Rollen weiterhin zu kämpfen, aber ich hoffe, dass wir in der nächsten Saison unter der Leitung von Kamui weiterhin einen fahrerorientierten Ansatz verfolgen werden und das Team noch stärker machen können.
PS: Als diese Zeilen geschrieben waren, sah ich ein Video, in dem unsere Fahrer ihre Autos nach dem Rennen polierten. Vielen Dank an alle, die sich so herausragend um ihr Auto gekümmert haben (vor allem José hat ganze Arbeit geleistet und schien viel Spaß am Polieren zu haben! Vielen Dank!). Ich habe mir einmal mehr gedacht, dass ich Autos bauen möchte, mit denen jeder angenehm und komfortabel fahren kann!“
„Wir haben zum Abschluss der Saison noch einmal eine fantastische Leistung gezeigt“, sagt Kamui Kobayashi, Teamchef und Fahrer des GR010 Hybrid #7. „Mit diesem Doppelsieg haben wir alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Natürlich war unsere #7 im Titelkampf chancenlos, aber ich möchte allen Fahrern der #8 ganz herzlich gratulieren. Sie haben einen fantastischen Job gemacht. Die ganze Saison über haben wir uns harte Kämpfe geliefert und es war stets ein knappes Ergebnis. Und das Resultat ist eine echte Leistung des Teams sowie der Fahrer, die keinen einzigen Fehler gemacht haben. Ich danke unseren Partnern und Kollegen in Japan für ihre Unterstützung. Und natürlich danke ich Sato san und Morizo san dafür, dass sie uns geholfen haben, so stark zu sein. In diesem Jahr standen wir mit so vielen Herstellern im Wettbewerb und konnten die Stärke unserer Autos und unseres Teams unter Beweis stellen. Dies ist wahrlich ein stolzer Moment für uns alle, die Saison mit einem perfekten Ergebnis zu beenden.“