- Sébastien Ogier sichert sich zweiten Sieg nach 2013
- Aus für Rovanperä und Evans auf der vorletzten Prüfung der Rallye
- Etappensieg für Nachwuchstalent Pajari, Katsuta gewinnt Power Stage
Köln. Erneuter Sieg für Sébastien Ogier und Toyota Gazoo Racing: Bei der Rallye Finnland, dem neunten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), hat sich der Altmeister in einem dramatischen Finale durchgesetzt.
Nach einem spannenden Dreikampf zwischen drei Toyota Teams am Freitag setzte sich Lokalmatador Kalle Rovanperä am Samstag von seinen Konkurrenten ab und schien auf dem besten Weg, den ersten Heimsieg seiner Karriere zu feiern. Doch bei der vorletzten Prüfung am Sonntag prallte Rovanperä in einer der letzten Kurven gegen einen großen Stein und wurde in die Bäume geschleudert. Auch dank der hohen Sicherheitsstandards des GR Yaris Rally1 blieben sowohl Rovanperä als auch Beifahrer Jonne Halttunen unverletzt.
Ogier zeigte zusammen mit seinem Co-Piloten Vincent Landais bei seinem ersten Auftritt in Finnland seit fast drei Jahren eine starke Leistung: Auf den 32,98 Kilometern der legendären Ouninpohja-Prüfung am Samstagmorgen trennten den mehrfachen Weltmeister Rovanperä und Ogier nur 0,1 Sekunden. Der Sieg bei der Rallye Finnland ist der zweite für Ogier nach 2013.
Mit drei Siegen und drei zweiten Plätzen bei seinen bisherigen sechs Rallye-Starts in der Saison 2024 klettert Ogier in der Fahrerwertung auf den zweiten Platz, 27 Punkte hinter dem Führenden.
Elfyn Evans, der nach einem vielversprechenden Start am Samstagmorgen auf dem zweiten Platz lag, fiel mit einer beschädigten Antriebswelle aus den Punkterängen. Am letzten Tag setzte er alles daran, so viele Punkte wie möglich in der „Super Sunday“-Wertung zu holen, schied jedoch zu Beginn der vorletzten Etappe aus. Er und sein Beifahrer Scott Martin blieben dabei glücklicherweise unverletzt.
Die finnischen Nachwuchstalente Sami Pajari und Enni Mälkönen belegten bei ihrem Rallye1-Debüt auf heimischen Straßen einen großartigen vierten Platz: eine Gelegenheit, die ihnen vom Toyota Gazoo Racing World Rally Team nach beeindruckenden Leistungen in der WRC2 gewährt wurde. Nachdem er am Freitag bei rutschigen Bedingungen früh mit einem Schaden liegen geblieben war, konnte sich Pajari zurückkämpfen und den Tag mit seinem ersten WRC-Etappensieg beenden. Am Samstag war er hinter Rovanperä und Ogier Drittschnellster.
Auch Takamoto Katsuta wurde von den schwierigen Bedingungen am Freitagmorgen überrascht, als er auf dem Straßenabschnitt zurück zum Servicepark durch einen Schaden aufgehalten wurde. Nach Wiederaufnahme des Rennens am Samstag zeigten er und sein Beifahrer Aaron Johnston am Sonntag ein starkes Tempo, gewannen die letzten beiden Prüfungen – einschließlich der abschließenden Power Stage – und beendeten die „Super Sunday“-Wertung als Sieger.
Teamchef Jari-Matti Latvala, der sich anlässlich der Heimrallye hinter das Steuer eines GR Yaris Rally2 gesetzt hatte, schloss die WRC2 als Zweiter sowie als Sechster der Gesamtwertung ab. Er und sein Beifahrer Juho Hänninen begeisterten die lokalen finnischen Fans und sammelten gleichzeitig wertvolles Feedback zum neuen Rally2-Rennwagen. In der WRC2 landeten vier GR Yaris Rally2 auf den ersten sechs Plätzen, mit Mikko Heikkilä von Step-Five Motorsport auf Platz vier, Georg Linnamäe von RedGrey auf Platz fünf und Roope Korhonen von Rautio Motorsport auf Platz sechs.
„Wir waren in diesem Jahr mit insgesamt 14 GR Yaris bei der Rallye Finnland am Start, fünf Rally1- und neun Rally2-Autos“, so Akio Toyoda, Team-Vorsitzender des Toyota Gazoo Racing World Rally Team. „Vielen Dank an alle Beteiligten – von Nachwuchstalenten bis hin zu Gentleman-Fahrern sowie unserem Teamchef Jari-Matti –, die dieses Aufgebot möglich gemacht haben.
Meine herzlichen Glückwünsche möchte ich an Seb und Vincent richten. Es ist ein großartiger Erfolg, dass sie bei jedem ihrer Einsätze in dieser Saison den ersten oder zweiten Platz belegt haben. Kalle und Jonne wollten sich unbedingt den Sieg vor den Augen der eigenen Fans sichern. Es war herzzerreißend, ihr Ausscheiden mit anzusehen, nachdem sie so überzeugend in Führung lagen. Sami und Enni beendeten ihre erste Rallye in der höchsten Kategorie auf dem vierten Platz. In Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen viele Fahrer auf den finnischen Straßen zu kämpfen hatten, ist dies ein wirklich beeindruckendes Ergebnis.
Kaj hat bei dieser Rallye die Rolle des Teamchefs für Jari-Matti übernommen und war von früh bis spät für die Teammitglieder da. Vielen Dank, dass du diese Verantwortung zusätzlich zu deiner Rolle als Sportlicher Leiter übernommen hast.“
„Wir haben die Rallye am Sonntag mit einem bittersüßen Ende abgeschlossen“, ergänzt Kaj Lindström, Sportlicher Leiter des Toyota Gazoo Racing World Rally Teams. „In erster Linie freue ich mich für Seb und Vincent, die das ganze Wochenende über einen großartigen Job gemacht haben. Wenn man allerdings bedenkt, in welcher Ausgangslage wir uns zu Beginn des letzten Tages befanden, hätten wir ein viel besseres Ergebnis für die Meisterschaft sichern können und es war eine große Enttäuschung, zwei Autos auf der vorletzten Etappe zu verlieren. Takamoto hat eine großartige Arbeit auf der Power Stage abgeliefert und auch die Premiere von Sami und Enni war ein voller Erfolg. Herzlichen Glückwunsch für diese Leistungen.“