- Vierter Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft bis zum Schluss spannend
- Toyota baut WM-Führung aus, Evans bei den Fahrern in Schlagdistanz
- Toyota GR Yaris Rally2 ebenfalls erfolgreich auf kroatischem Asphalt
Köln. Mit einem Doppelsieg baut das Toyota Gazoo Racing World Rally Team seine Erfolgsbilanz in Kroatien aus: Nach einem spannenden Finale hat Sébastien Ogier den vierten Lauf der diesjährigen FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) vor seinem Teamkollegen Elfyn Evans gewonnen. Seit dem WRC-Comeback der Rallye 2021 konnte Toyota damit jedes Mal auf den kroatischen Asphaltstraßen triumphieren.
Die Prüfungen rund um die Hauptstadt Zagreb garantierten einmal mehr Hochspannung bis zum Schluss: Die anspruchsvollen Bedingungen sorgten für mitreißende Wettkämpfe. Die beiden Erstplatzierten in der Gesamtwertung waren das ganze Wochenende über weniger als zehn Sekunden voneinander getrennt.
Während Evans nach dem Freitag punktgleich mit seinem Hauptkonkurrenten Thierry Neuville (Hyundai) an der Spitze rangierte, lag Ogier nach einer großartigen Aufholjagd auf der letzten Wertungsprüfung des Tages nur 6,6 Sekunden zurück. Das Toyota Duo hielt den Druck bis zum letzten Tag aufrecht: Nachdem sowohl Neuville als auch Evans auf der zweiten Vormittags-Etappe durch Zwischenfälle Zeit verloren, konnte Ogier die Führung übernehmen. Evans überstand seinen Dreher ohne größere Schäden und rangierte weiterhin auf Rang zwei.
Nach zwei weiteren Prüfungen sicherte sich Ogier den 59. Sieg und den 100. Podiumsplatz seiner WRC-Karriere. Gemeinsam mit Beifahrer Vincent Landais hatte er am Ende 9,7 Sekunden Vorsprung auf Evans und Scott Martin. Der Waliser bleibt nach dem dritten Podium im vierten Rennen und dem Sieg über den direkten Konkurrenten in Schlagdistanz: Gerade einmal sechs Punkte trennen Evans von der WM-Führung.
Der dritte Toyota Pilot Takamoto Katsuta steigerte im Rallyeverlauf sukzessive sein Tempo und sein Selbstvertrauen. An der Seite von Beifahrer Aaron Johnston führte er die separate Sonntagswertung nach zwei Erfolgen auf der Trakošćan-Vrbno-Prüfung an. Im Ziel reichte dies für den fünften Gesamtrang. Durch die Punkte des Trios führt Toyota Gazoo Racing die Herstellerwertung nunmehr mit sieben Punkten an.
Bei seinem zweiten WRC-Einsatz auf Asphalt wurde der Toyota GR Yaris Rally2 von Printsport Dritter in seiner Kategorie. In der Gesamtwertung landeten Sami Pajari und Enni Mälkönen, die gleich vier schnellste Prüfungszeiten setzten, auf dem zehnten Rang.
„Seb, Vincent, herzlichen Glückwunsch! Ihr habt dem Team wichtige Punkte für die Herstellermeisterschaft gebracht. Elfyn und Scott haben mit dem zweiten Platz ebenfalls wichtige Punkte geholt, auch wenn sie vielleicht etwas enttäuscht sind. Takamoto und Aaron trugen ebenfalls viel zum Teamergebnis bei. Ich möchte mich bei allen bedanken, denn unsere Crews haben diese schwierige Rallye bei unvorhersehbarem Wetter gemeistert“, so Akio Toyoda, Vorsitzender des Toyota Gazoo Racing World Rally Teams. „Toyota Gazoo Racing hat in Kroatien vier Siege in Folge erzielt. Das Team hat sich auf das wechselhafte Wetter vorbereitet, das zu dieser Jahreszeit auf dem Balkan herrscht. Die Fahrer haben mit einer aggressiven Fahrweise reagiert und den Sieg errungen. Vielleicht war es Kristian, der Team-Meteorologe, der dieses Mal den größten Druck verspürte. Es ist unmöglich, das Wetter zu 100 Prozent zu prognostizieren, aber er nutzte sein gesammeltes Wissen und seine Erfahrung. Das ist ein harter Job und ich schätze seinen Beitrag für das Team sehr. Der nächste Lauf ist in Portugal. Obwohl wir dort im letzten Jahr gewonnen haben, kamen die beiden anderen Autos nicht ins Ziel, sodass es für uns eine frustrierende Veranstaltung war. Ich hoffe, dass in diesem Jahr alle unsere Autos die Rallye sicher beenden können.“
„Das war eine unglaubliche Rallye mit einem fantastischen Ergebnis für unser Team. Nach dem Samstag war ich mir nicht sicher, ob wir gewinnen können, weil Neuville stark aussah, aber der Angriff von Elfyn auf der ersten Sonntagsprüfung gab uns Hoffnung. Was dann passierte, haben wir uns nicht gewünscht. Aber plötzlich lag Seb in Führung und konnte den Sieg holen“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Es war sehr dramatisch, aber das ist Rallyesport: Man hat nichts gewonnen, bevor man nicht über die Ziellinie gefahren ist. Es zeigt auch, wie großartig unser Sport sein kann, wenn der Kampf um die Podiumsplätze bis zum Ende so spannend ist. Es ist Sébs 100. Podium, was eine unglaubliche Zahl ist. Dass er nach fast drei Monaten Abwesenheit hierherkommt und das Rennen gewinnt, zeigt, warum er achtfacher Weltmeister ist – es ist toll, ihn in unserem Team zu haben.“
Der fünfte WRC-Lauf der Saison führt die Teams ins portugiesische Matosinhos: Die beliebte Rally de Portugal (9. bis 12. Mai) findet unweit von Porto im Norden des Landes statt und umfasst klassische Etappen auf sandigen und felsigen Straßen.