Toyota Rennwagen fährt mit flüssigem Wasserstoff – Einsatz im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Fuji

  • Umstellung des GR Corolla H2 Concept von Gas- auf Flüssigwasserstoff
  • Höhere Energiedichte und mehr Reichweite bei gleicher Betankung
  • Wasserstoff weist Weg in CO2-neutralen Motorsport

Köln. Freie Fahrt für alternative Antriebe: Mit einem wasserstoffbetriebenen Toyota GR Corolla ist der Mobilitätskonzern beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen der ENEOS Super Taikyu Langstreckenserie in Fuji (26. bis 28. Mai) gestartet. Das neue ORC ROOKIE GR Corolla H2 Concept mit der Startnummer 32 ist das erste Fahrzeug, das mit flüssigem Wasserstoff unterwegs ist.

Bereits seit Mai 2021 tritt Toyota in der japanischen Motorsportserie mit einem ähnlichen GR Corolla H2 Concept an, das gasförmigen Wasserstoff nutzt. Die Umstellung auf Flüssigwasserstoff macht den Rennwagen noch wettbewerbsfähiger: Da die Betankung im selben Bereich erfolgen kann wie bei benzinbetriebenen Fahrzeugen, werden die Boxenstopps schneller und effizienter. Die für die Herstellung von komprimiertem gasförmigem Wasserstoff erforderlichen Anlagen wie Kompressoren und Vorkühler entfallen, wodurch der Platzbedarf auf ein Viertel schrumpft. Allerdings muss der flüssige Wasserstoff während des Befüllens und der Lagerung bei Temperaturen unter -253 Grad Celsius gehalten werden, was andere Vorrichtungen erfordert. Da beim Tanken kein Druck mehr aufgebaut werden muss, können außerdem mehrere Fahrzeuge nacheinander betankt werden.

Die Kraftstoffversorgung des GR Corolla H2 Concept wurde im Zusammenhang mit dem Wechsel von gasförmigem zu flüssigem Wasserstoff modifiziert. Der Motor ist jedoch derselbe wie bei dem mit gasförmigem Wasserstoff betriebenen Fahrzeug. Durch die höhere Energiedichte verdoppelt sich die Reichweite bei gleicher, rund anderthalb Minuten dauernder Betankungszeit. Motorleistung, Reichweite und Betankungszeit will Toyota im Laufe der Zeit weiter verbessern.

Um die Möglichkeiten der Kraftstoffversorgung zu erweitern und die einzigartigen Eigenschaften von Gas- und Flüssigwasserstoff optimal zu nutzen, treibt Toyota auch in Zukunft die Weiterentwicklung beider Wasserstoffe parallel voran. Hierbei arbeitet das Unternehmen eng mit Partnern für die Herstellung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff zusammen. In Kooperation mit Forschungseinrichtungen wie der Kyoto University, der University of Tokyo und der Waseda University forscht Toyota auch an Technologien, die das Gewicht und die Größe von Flüssigwasserstoffsystemen reduzieren, um in Zukunft noch bessere Autos zu bauen.

Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle für eine CO2-neutrale Zukunft des Motorsports: TMC-Präsident Koji Sato und ACO-Präsident Pierre Fillon skizzierten in Fuji den Weg für eine zukünftige klimaneutrale Rennwagenkategorie bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. Bereits 2030 könnte die höchste Klasse mit Wasserstoff betrieben werden – entweder in Kombination mit einem Brennstoffzellensystem oder mit Verbrennungsmotoren wie beim GR Corolla H2 Concept. Weitere Einzelheiten werden beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im nächsten Monat bekanntgegeben.

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